Informationen zum Beruf
Der Augenoptiker: Kompetenz für gutes Sehen
Rund 80 Prozent aller für uns wichtigen Informationen nehmen wir über unsere Augen auf. Im Straßenverkehr sind es sogar über 90 Prozent. Fast zwei Drittel der deutschen Bevölkerung sind fehlsichtig und benötigen eine Brille oder Kontaktlinsen. Spätestens mit 45 Jahren braucht fast jeder Mensch eine Brille zum Lesen. Der Augenoptiker ist daher ein wichtiger Ansprechpartner, wenn es um das gute Sehen geht. Er muss beim Kunden Vertrauen wecken und mit höchster Präzision und Sorgfalt Gläser und Fassung zu einer passenden Brille zusammenbringen. Zur fachlichen Qualifikation des Augenoptikers gehört unter anderem: Der Augenoptiker muss aus über einer Million optischer Wirkungsmöglichkeiten von Brillengläsern für jeden Kunden die individuell optimale Lösung finden. Die optometrische Dienstleistung beim Augenoptiker geht aber weiter: Augenoptiker führen eine Vielzahl von Tests durch. Das sind zum Beispiel Testung von Kontrast- und Blendempfindlichkeit, Dämmerungssehen, räumlichem Sehen und Farbensehen. Bei der Ermittlung der optimalen Korrektionsbrille, sowie bei der handwerklichen Anfertigung der Brille, helfen Ihnen als Augenoptiker moderne Einrichtungen und High-Tech-Geräte zur optimalen SEHBERATUNG der Kunden. Nur ständige Weiterbildung auch auf diesem Gebiet kann hier verlässliches Wissen und Erfahrung bringen.
Ganz schön vielseitiger Beruf
Wenn Sie sich für den Beruf des Augenoptikers entscheiden, treffen Sie eine gute Wahl. Denn dieser Beruf bietet mehr als nur eine Tätigkeit. Sie sind zugleich Techniker, Psychologe, Physiker, Handwerker, Designer, Mode- und Typberater sowie Kaufmann. Sie sind handwerklich tätig und kommen mit vielen Menschen zusammen.
Was Sie brauchen: Ein guter Hauptschulabschluss ist Vorbedingung. Hinzu kommen als Voraussetzungen naturwissenschaftliche Begabung und technisches Verständnis, Sinn für Ästhetik und Einfühlungsvermögen. Besonders Absolventen von Realschulen, Fachoberschulen und Gymnasien erfüllen die fachlichen Anforderungen in der Aus- und Fortbildung.
Einstiege, um aufzusteigen
Die Vielseitigkeit, die der Augenoptikerberuf bietet, will gelernt sein. Vor der Gesellenprüfung liegen drei Jahre Ausbildung in Betrieb, Berufsschule und überbetrieblicher Ausbildungsstätte.
Wenn Sie danach Augenoptikermeister werden wollen, stehen Ihnen verschiedene Wege offen:
Weiterlernen an der Höheren Fachschule in Köln und an der Fachakademie München.
Oder studieren?
Alternativen: Nach bestandener Gesellenprüfung können Sie sich in berufsbegleitenden Vorbereitungslehrgängen (Abendkurse) auf die Meisterprüfung vorbereiten. Sie können aber auch studieren: Seit 1982 gibt es einen Studiengang Augenoptik an der Fachhochschule Aalen, seit 1997 an der Fachhochschule Jena und 1998 startete die Technische Fachhochschule Berlin mit einem Studiengang Augenoptik. Abschluss ist Diplom-Ingenieur Augenoptik (FH). Die Studiendauer beträgt acht Semester. Voraussetzung ist neben der bestandenen Gesellenprüfung die Fachhochschulreife. Im vereinten Europa wird dieser Abschluss auch bei unseren europäischen Nachbarn problemlos anerkannt.
Handwerk und Service
Augenoptik ist ein dienstleistungsorientiertes Gesundheitshandwerk. In der täglichen Praxis des Augenoptikers wird die individuelle Kundenberatung neben dem handwerklichen Können immer wichtiger. Der Kunde will wissen, welche Qualitäts- und Funktionsunterschiede es bei den Brillengläsern gibt.
Es gibt organische oder mineralische Gläser, Ein-, Zwei-, Dreistärkengläser und Gleitsichtgläser. Veredelungen und Zusatzleistungen sind immer mehr gefragt. Das sind zum Beispiel Tönungen und Entspiegelungen. Mode-, Typ- und Stilberatung bei der Fassungs- und Gläserauswahl sind wichtig, um für den Kunden eine typgerechte und zu ihm passende Brille zu finden. Kurzum: In einem Augenoptiker- Fachbetrieb müssen Sie fit sein im Handwerk und kompetent in der Kundenberatung.
Sehr gute Aussichten
Im Durchschnitt hat jeder erwachsene Bundesbürger 1,9 voll funktionstüchtige Brillen. Viele Brillenträger sind demnach über ihre „Erste“ noch nicht hinausgekommen.
Aber: Es zeichnet sich deutlich der Trend zu Brillen für verschiedene Gelegenheiten ab. Modische Gesichtspunkte und funktionelle Erfordernisse, zum Beispiel in der Freizeit (Sportbrille) oder im Beruf (Officebrille), werden dabei berücksichtigt.
Auch im Trend liegen Kontaktlinsen, denn nahezu alle Fehlsichtigkeiten können auch durch Kontaktlinsen ausgeglichen werden. Sie sehen: Jeder, der seinen Einsatz in den Dienst des guten Sehens und Aussehens stellt, kann mit Bedarf und Nachfrage rechnen, die sein Engagement fordern.